Leseverstehen

Wörter und Texte verstehen – auf einen Blick

Zum Begriff Leseverstehen

Ob Leseverstehen, Textverstehen oder Textverständnis – im Großen und Ganzen meint das alles dasselbe: verstehen, was man liest.

Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob nur ein Wort oder ein ganzer Text verstanden werden muss. Zumal es für ein Verstehen eines Textes nicht ausreicht, nur alle Wörter des Textes zu verstehen. Vielmehr muss der Leser zum Verstehen eines Textes sein Vorwissen einbringen oder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

Ich verwende aus diesem Grund den Begriff Leseverstehen als Überbegriff, der sämtliches Verstehen von geschriebener Sprache umfasst: von Wörtern bis Texte. Den Begriff Textverstehen verwende ich hingegen nur, wenn es sich wirklich um Texte handelt.

Textverstehen als Ziel

Textverstehen ist eines der großen Ziele der Leseförderung. Wer Texte versteht, kann lesen. Das Ziel klingt einfach, tatsächlich ist das Verstehen von Texte ein komplexer Prozess, der viel Übung benötigt.

Das liegt auch daran, dass für das Verstehen eines Textes viele einzelne Fähigkeiten zusammenwirken müssen.
Beispielsweise muss der Leser den Großteil der Wörter eines Textes lesen und verstehen können. Diese Wörter muss der Leser in einen sinnvollen Zusammenhang bringen, um Sätze verstehen zu können. Mehrere Sätze ergeben dann einen Text.

Das ist jedoch nicht so einfach, denn Sätze sind mehr als eine reine Ansammlung von Wörtern. Nur weil ein Leser alle Wörter eines Satzes lesen kann, muss er ihn nicht unbedingt verstehen. Mit Texten verhält es sich gleich. Ein Text ist mehr als eine Ansammlung von Sätzen.

Um einen Text zu verstehen, muss ein Leser sein Vorwissen mit dem Text verknüpfen und daraus Schlüsse ziehen. Das ist ein sehr aktiver Prozess. Lesen ist kein 1:1 Wissenstransfer vom Text zum Leser!
Überspitzt lässt sich sagen, dass jeder Mensch einen Text unterschiedlich versteht.

Die Forschung nennt dieses Verbinden von Vorwissen des Lesers mit dem Text und dem Ziehen von persönliches Schlüssen mentales Modell. Klingt kompliziert. Aber im Grunde ist ein mentales Modell, das was ein Leser für sich aus einem Text mitnimmt.

Beispiel

In einer kleinen Stadt hängt ein Eisverkäufer am ersten warmen Frühlingstag die Eiskarte in das Fenster seines Eisladens.

Diese Karte ist unser Text. Je nachdem wer diese Karte an diesem warmen Frühlingstag ansieht, nimmt unterschiedliche Informationen für sich mit:

  • Viele Menschen sehen welche Sorten es gibt und wie viel eine Kugel dieser Sorte kostet. (Der Kugelpreis ist jedoch Vorwissen, denn das steht nicht auf der Karte)
  • Der Inhaber eines anderen Eisladens sieht, dass die Preise des Konkurrenten niedriger sind. Er muss seine Preise anpassen.
  • Ein Mann kommt auf die Idee, dass er mit seiner Frau am Wochenende ein Eis essen könnte.
  • Eine Frau bemerkt, dass das Symbol für die Blaubeere wahrscheinlich nicht stimmt.
  • usw.

Unterschiedliche Menschen ziehen unterschiedliches Schlüsse, wenn sie Texte lesen. Oder anders: Unterschiedliche Menschen bilden unterschiedliche mentale Modelle, wenn sie lesen.

Das ist wichtig zu wissen, wenn es um die Förderung von Leseverstehen geht.

Leseverstehen fördern

Beim Fördern von Leseverstehen kann auf Wort-, Satz- oder Textebene geübt werden. Textverstehen ist ohne Wort- und Satzverstehen nicht möglich. Gleichzeitig reichen Wort- und Satzverstehen alleine nicht aus, um Texte zu verstehen.

Während das Leseverstehen auf Wort- und Satzebene relativ leicht geübt werden kann, ist das Üben auf Textebene komplex. Weil es beim Verstehen von Texten eben darum geht, dass der Text in seiner Gesamtheit verstanden wird und der Leser den Text für sich nutzen kann.

Grundlegende Lesefertigkeiten

Der erste Schritt beim Leseverstehen ist, grundlegende Lesefertigkeiten aufzubauen. Das bedeutet, dass ein Leser einzelne Wörter lesen können muss, dass seine Leseflüssigkeit gut genug ausgebildet ist und dass Leseverstehen auf Satzebene gelingt.

Diese Fertigkeiten sind Voraussetzungen, um Texte zu verstehen. Genannt werden diese Fertigkeiten auch hierarchieniedrige Lesefertigkeiten.

Erst wenn diese hierarchieniedrigen Lesefertigkeiten gefestigt sind, ist es sinnvoll Textverstehen zu üben.

Lesestrategien sind wichtig für Textverstehen

Lesestrategien sind beim Textverstehen entscheidend. Es gibt eine Vielzahl an Strategien, die geübte Leser einsetzen, um Texte für sich nutzbar zu machen.

Das Markieren von Wörtern dürfte bekannt sein. Eine andere Lesestrategie ist, sich einen ruhigen Platz zu suchen, um ungestört zu sein. Das mehrmaligen Lesen von Texten ist ebenso eine Strategie.

Das Üben von Lesestrategien ist somit ein wichtiger Teil der Förderung von Textverstehen. Wobei Üben hier tatsächlich üben meint, also ein Arbeiten am Text. Theoretisches Wissen über Lesestrategien alleine reicht nicht aus.

Arbeitsblätter – 1. Klasse

Lesen und Malen

Das richtige Wort malen 1

Zu Wörtern ein Bild malen 2

Bilder zu Sätzen malen 1

Bild zu Text malen 1

Lesen und Verstehen

Das richtige Wort ankreuzen 1

Das richtige Wort ankreuzen 2

Das richtige Wort ankreuzen 3

Das richtige Wort ankreuzen 4

Das richtige Wort ankreuzen 5

Arbeitsblätter – 2. Klasse

Lesen und Malen

Bildgeschichte malen 1

Bild fertig malen 1

Bild fertig malen 2

Bild zu Text malen 1

Gruselwesen malen 1

Lesedetektiv – richtige Speise finden

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