Keine Angst vor einfachen Texten
Das Selbstbild ist beim Lesen entscheidend. Einfache Texte helfen dabei, ein positives Selbstbild aufzubauen.
Artikel aktualisiert:
04.11.2024
Über das Selbstkonzept ...
Jeder Mensch hat ein gewisse Vorstellungen von sich. Ich kann beispielsweise gut kochen. Zumindest glaube ich das von mir selbst. Würde ich in einem noblen Restaurant in der Küche stehen, wie viele Teller würden wohl zurückkommen?
Wichtig ist aber: Ich glaube von mir selbst, dass ich gut kochen kann. Das ist mein Selbstbild (oder auch Selbstkonzept).
Solche Vorstellungen hat jeder Mensch von sich in sämtlichen Bereichen. Ob diese Vorstellungen der Realität entsprechen, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, ob ein positives oder ein negatives Selbstkonzept vorliegt.
Das mit dem Selbstkonzept ist nämlich eine lustige Sache. Sobald ein Mensch von sich selbst überzeugt ist, dass er etwas gut kann, dann macht er es auch gerne. Ein positives Selbstbild steigert die Motivation, etwas zu machen.
Dabei muss das Selbstbild gar nicht der Realität entsprechen. Alleine der Glaube, etwas gut zu können, lässt uns die Tätigkeit lieber ausführen. Das führt dann wiederum dazu, dass die Tätigkeit immer besser gelingt.
... beim Lesen
Beim Lesen funktioniert das genauso. Kinder, die glauben, dass sie gut lesen können und sich selbst als Leser empfinden, haben im Bezug auf das Lesen ein positives Selbstkonzept. Kinder mit einem positiven Selbstkonzept, lesen lieber. Kinder, die lieber lesen, lesen mehr. Und Kinder die mehr lesen, lesen besser.
Gerade beim Lesen ist das Selbstkonzept, das Kinder von sich selbst haben, entscheidend für die gesamte Leseentwicklung. Die Vorstellung von Kindern, dass sie gut lesen können und dass sie Leser sind, ist der größte Motivationsschub, den Kinder haben können.
Ein positives Selbstkonzept aufbauen
Die große Frage ist natürlich, wie unterstützt man Kinder dabei, ein positives Selbstkonzept aufzubauen? Wie schafft man es, dass sich Kinder als Leser und gute Leser sehen?
Kinder beim Lesen zu loben ist ein guter Ansatz. Beim Üben solltest du immer das Positive hervorstreichen.
Druck und Zwang beim Lesen und Üben ist logischerweise zu vermeiden – das ist mit einem Selbstkonzept als eigenständiger, guter Leser nicht zu vereinen.
Für ein positives Selbstkonzept ist jedoch auch die eigene Wahrnehmung des Kindes wichtig. Externes Lob sind gut, doch das Kind muss selbst überzeugt sein, dass es gut lesen kann.
Das gelingt mit Erfolgserlebnissen beim Lesen.
Erfolgserlebnisse beim Lesen kommen, wenn ein Kind ein Buch zu Ende liest, wenn die Geschichte gefällt, wenn es das Buch selbst auswählen konnte, usw.
Das heißt, einfache Texte lesen. Lieber zehn Bücher lesen, die zu einfach sind, als ein Buch, das zu schwierig ist und nicht ausgelesen wird.
Einfach anfangen und langsam steigern ist auch beim Lesen eine sinnvolle Regel.
Leseflüssigkeit fördern für Eilige
So kannst du in nur 30 Minuten pro Woche mit deinem Kind sinnvoll flüssiges Lesen üben.
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Für Eltern sind beim Thema Leseflüssigkeit zwei Fragen zentral.